Authentische und abgelegene Schönheit Swanetiens

Fakten über Uschguli

Uschguli
Region: Swanetien
Uschguli, das sich auf einer Höhe von 2'086 bis 2'200 Metern befindet, ist eines der höchstgelegenen Dörfer Europas. Es besteht aus den vier Dörfern Murqmeli, Tschaschaschi, Tschwibiani und Schibiani, die auf einer Strecke von zwei Kilometern entlang des Flusses aneinanderreihen. Von Schibiani, dem am höchsten gelegenen Dorf, sind es nur noch acht Kilometer bis zum Schchara-Gletscher. Die Strecke ist sehr beliebt bei Wanderern.

Das Dorf Uschguli, seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die rund 250 Einwohnerinnen und Einwohner von Uschguli leben von der Landwirtschaft und mehr und mehr auch vom Tourismus. Verschiedene Familien haben ihre Häuser in einfache Guesthouses umgewandelt, bieten den Gästen Zimmer an und kochen für sie.
UNESCO-Weltkulturerbe seit 1996
Die Touristen kommen in erster Linie wegen der alten Häuser mit ihren swanetischen Wehrtürmen, die seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind. Die ältesten Türme stammen aus dem 8. und 9. Jahrhundert. Es gibt aber auch solche, die erst etwas mehr als 200 Jahre alt sind. Die swanetischen Wehrtürme erfüllten früher mehrere Aufgaben: Zum einen dienten sie den Familien als Wohnraum, zum anderen als Schutz – einerseits vor unliebsamen Eindringlingen, andererseits vor Lawinen und anderen Launen der Natur. Zudem waren sie Signaltürme und Wachposten.
Swanetische Wehrtürme bis zu 25 m hoch
Die Wehrtürme wurden meistens direkt an das Haus angebaut, es gibt aber auch freistehende Türme. Das Wohnhaus nennt man in Swanetien Matschubi. Im Erdgeschoß befand sich immer eine Feuerstelle, die den Familien als Kochstelle, Wohnraum und natürlich als Heizung diente. Im gleichen Raum wurde auch das Vieh gehalten, es war also auch der Stall. Im Obergeschoßlagerten die Familien das Heu.
Der massive, aus Stein erbaute und 20 bis 25 Meter hohe Turm war mehrstöckig. Einige Türme hatten fünf oder sechs Stockwerke, die meisten waren aber dreistöckig. Im Erdgeschoß lagerten die Swanen früher ihre Lebensmittel. Dieser Raum hatte in der Regel weder Türen noch Fenster – aus Sicherheitsgründen. In den zweiten Stock zogen sie sich zurück, wenn Gefahr drohte. Dort (oder im dritten Stockwerk) befand sich auch der Eingang zum Turm, den man nur über eine Leiter, die heruntergelassen wurde, betreten konnte.
Im obersten Geschoß, abgedeckt mit einem Schieferdach, befanden sich die Brüstungen mit Schießscharten auf beiden Seiten, aus denen man die Feinde beobachten und attackieren konnte, wenn sie den Häusern zu nahe kamen.

Swanetische Wehrtürme sind bis zu sechs Stockwerke hoch.
Was es in Uschguli sonst noch zu sehen gibt
Obschon der Tourismus in Uschguli mehr und mehr Einzug hält, ist das Dorf im Vergleich zum weiter unten im Tal gelegenen Hauptort Mestia authentischer und urtümlicher. Die Guesthouses sind einfach, die Straßen nicht asphaltiert und die Infrastruktur im Dorf vergleichsweise simpel und bescheiden. Auf den Wegen in Uschguli kreuzen sich EInheimische, Touristen und viele Tiere: Rinder, Kühe, Pferde, Schweine, Hunde und Hühner bewegen sich friedlich und frei im Dorf. Kleiner Tipp: Ganz früh am Morgen aufstehen und durch Uschguli spazieren, wenn noch keine Menschen unterwegs sind. Das Dorf zeigt sich dann von seiner authentischen Seite.
Das Lamaria-Kloster
Kurz hinter dem oberen Ende Uschgulis befindet sich auf einem Hügel das kleine Lamaria-Kloster, erbaut im 11. Jahrhundert. Die Einheimischen glauben, dass Königin Tamar dort begraben ist. Das Kloster ist in Betrieb und kann besichtigt werden. Unweit des Klosters Lamaria befindet sich zudem die Kirche St. Georg Dschgrag.
Ethnografisches Museum Uschguli
Wenn das Wetter mal etwas schlechter ist, lohnt sich ein Besuch des Ethnographischen Museums in Uschguli. Es ist in einem alten und gut erhaltenen swanetischen Privathaus aus dem 16. Jahrhundert untergebracht – das allein macht den Eintritt von 5-6 Lari bereits wett.
Im kleinen Museum sind zahlreiche Artefakte aus der langen Geschichte der Swanen ausgestellt. Sie zeugen von alten Traditionen, blutigen Kämpfen und vom kargen Leben in der Abgeschiedenheit der Hochtäler des Großen Kaukasus. Zu sehen gibt es allerlei Möbelstücke, Kunsthandwerk, Alltagsgegenstände aus Holz und Metall sowie Kreuze und Ikonen aus Gold, Silber und Holz und vieles mehr. Die ältesten Ausstellungsstücke stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Das Museum befindet sich im Dorfteil Schibiani.
Die Swanen und ihre Sprache
Nebst der georgischen Sprache sprechen die Menschen in Uschguli (und in großen Teilen Swanetiens) auch swanisch. Diese Sprache gehört, wie georgisch, mingrelisch und lasisch, zur Familie der südkaukasischen Sprachen. Die Hauptunterschiede sind: Im Swanischen gibt es mehr Vokale. Zudem ist das Swanische keine Schriftsprache; die Swanen benutzen das georgische Alphabet.
Insgesamt beherrschen rund 20'000 bis 30'000 Menschen swanisch, wovon die meisten in Swanetien zu Hause sind. Am meisten Verbreitung hat das Swanische im mündlichen Gebrauch, vor allem zu Hause sowie unter Freunden und Bekannten. Verkehrssprache ist aber auch in Swanetien das Georgische.
Wanderparadies Swanetien
Im Winter ist Uschguli während rund sechs Monaten eingeschneit. Die beste Zeit für eine Reise nach Uschguli ist der Sommer, wenn in den Bergen des Großen Kaukasus ein mildes Klima herrscht. Dann bietet es sich auch an, die umliegenden Berge und Täler mit Wanderungen zu erkunden.
Für viele Naturliebhaber und Wanderer ist die Region Swanetien das Trekking-Paradies Nummer 1 in Georgien. Von und nach Uschguli gibt es diverse schöne Wanderungen, von denen wir euch gerne ein paar vorstellen.
Wanderung von Mestia nach Uschguli
- Distanz: 57 km
- Dauer: 4 Tage
- Saison: Juni bis mitte Oktober
- Schwierigkeit: moderat
- Tiefster Punkt: 1'411 m.ü.M.
- Höchster Punkt: 2'737 m.ü.M.
Zu Fuß von Mestia nach Uschguli – das ist eine der beliebtesten Wanderungen in Swanetien. Die Route ist relativ einfach zu schaffen, von überschaubarer Länge und führt durch verschiedene traditionelle swanetische Bergdörfer. Dies hat den Vorteil, dass man die Wahl hat zu zelten oder in Gasthäusern zu übernachten, die es in all den Dörfern,die man passiert, hat. Wir empfehlen für die Route vier Tage einzuberechnen. Als geübter Wanderer schafft man es aber auch gut in drei Tagen.

Von Mestia (Bild) sind es zu Fuß 57 km bis nach Uschguli.
Wanderung von Uschguli zum Schchara-Gletscher
- Distanz: 16 km
- Dauer: 5 Stunden
- Saison:
- Schwierigkeit: einfach
- Tiefster Punkt: 2'122 m.ü.M.
- Höchster Punkt: 2'430 m.ü.M.
Diese eher einfache Trekkingroute ist auch für ungeübte Wanderer gut machbar. Man benötigt für die Strecke bis zum Gletscher des Schchara und zurück etwa 5 Stunden und der Weg ist einfach zu begehen.

Der Gletscher des 5'201 Meter hohen Schchara in Swanetien.
Man verlässt Uschguli im Norden und marschiert zuerst auf der Offroad-Straße flussaufwärts dem Enguri entlang. Das Tal bildet eine Rechtskurve und kurz danach kannst du den Schchara-Gletscher in der Ferne bereits sehen. Der Weg führt über satte Wiesen; ab und zu muss man den Fluss überqueren, was aber keine besondere Schwierigkeit ist.
Privatreise nach Uschguli und Swanetien
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Anreise nach Uschguli

Mit dem Auto
Die Anreise aus Tiflis erfolgt über Sugdidi und Mestia und dauert knapp 10 Stunden. Es gibt noch eine alternative Route über Kutaisi, Lentechi und den Tsageri-Pass. Die Passstraße kann nur mit einem guten Offroad-Fahrzeug befahren werden. Die mehrstündige Fahrt über den Pass kann mit der Zeit ermüdend werden.

Mit dem Minibus
Am besten fährt man mit dem Zug oder mit einem Minibus bis nach Sugdidi und von dort weiter nach Uschguli. Es gibt regelmäßige Verbindungen nach Mestia und von dort weiter nach Uschguli.

Mit dem Flugzeug
Von Tiflis und Kutaisi fliegt VanillaSky regelmäßig nach Mestia (Queen Tamar Airport). Von dort kannst du mit dem Minibus (30 bis 40 GEL, pro Person hin und zurück) nach Uschguli. Daneben gibt es auch zahlreiche private Taxis.

Mit dem Zug
Es gibt gute Zugverbindungen bis nach Sugdidi. Von dort verkehren regelmäßig Minibusse bis nach Mestia und Uschguli.
