Im ältesten Bergdorf des Landes sprechen sie eine eigene Sprache: chinalugisch

Fakten über Chinalug

Chinalug
Region: Quba
Chinalug liegt etwa eine Fahrstunde von der Stadt Quba entfernt auf 2'100 bis 2'200 Metern. Im Dorf leben etwa 2'000 Menschen, die vier verschiedenen Familien angehören. Die Einheimischen sprechen eine eigene Sprache, das Chinalugische. Durch die Abgeschiedenheit des Dorfes hinter den Riesen des Großen Kaukasus konnte sich die Sprache bis heute behaupten.

Die rund 2'000 Menschen in Chinalug leben in insgesamt 360 verschiedenen Häusern.
Das Dorf und seine eigene Sprache
Chinalug gehört zu den am längsten kontinuierlich bewohnten Orten der Welt. Bereits vor mehr als 5'000 Jahren existierte das kleine Dorf im unzugänglichen Hochgebirge. Durch die Abgeschiedenheit konnten die Menschen ihre Traditionen und ihre Kultur bis heute bewahren. Doch nicht nur das: Die Dorfbewohner haben bis heute sogar ihre eigene Sprache: das Chinalugische.
Chinalugisch gehört zu den nachisch-dagestanischen Sprachen (nordostkaukasische Sprachfamilie). Innerhalb dieser Gruppe könnte Chinalugisch zu den lesgischen Sprachen gehören oder eine Einzelsprache. Das weiß man bis heute nicht genau. Jedenfalls ist Chinalugisch kein bisschen mit Aserbaidschanisch (Turksprache) verwandt.

Karge Vegetation: Chinalug ist eines der höchstgelegenen Dörfer im Kaukasus.
Direkte Nachfahren von Noah?
Bewohnt ist der Ort bereits seit mehr als 5'000 Jahren. Am deutlichsten wird dies sichtbar, wenn man sich die acht riesigen Friedhöfe anschaut. Ihre Gesamtfläche ist deutlich größer als das Dorf selber. Jeder der Friedhöfe gehört einer der vier Familienclans von Chinaluq. Jeder der 2'000 Einwohner gehört einer dieser Familien an.
Die Menschen in Chinalug sind Muslime und für aserbaidschanische Verhältnisse sehr religiös. Im Dorf gibt es drei Moscheen: die Abu Muslim Moschee aus dem 12. Jahrhundert, die Pirdzhomyard Moschee aus dem 14. Jahrhundert und die Moschee Scheich Schalbusa. Daneben findet man viele weitere Zeugen der religiösen und kulturellen Vergangenheit wie zum Beispiel Heiligengräber, Höhlen und Kultstätten. Nicht nur muslimische, denn bevor die Chinaluger zum Islam konvertierten, waren sie Zoroastrier.
Die Menschen in Chinalug nennen ihr Dorf übrigens Kyat. Sie glauben, dass sie die direkten Nachfahren der biblischen Figur des Noah sind.
Lange Winter mit bis zu -30 Grad
Das Leben in den Bergen ist hart. Während der langen Winter kann das Thermometer in Chinalug auf -30 Grad sinken. Hinzu kommt die Herausforderung, dass Brennholz eine Rarität ist. Das Dorf liegt oberhalb der Baumgrenze. Doch die Chinaluger wissen sich zu helfen.

Die meisten der Häuser in Chinalug sind 200 bis 300 Jahre alt.
Anstelle von Brennholz benutzen sie Klötze aus Stroh und Stallmist. Diese stellen sie während des Jahres pausenlos her, um im Winter genügend an Lager zu haben. Die Bricks brennen gut und lang. Doch das allein reicht nicht. Für eine optimale Isolation werden die Böden und Wände mit selbstgemachten Teppichen ausgelegt und die Fenster mit Folien aus Polyethylen überzogen.
Die Häuser stehen nicht nur dicht nebeneinander, sondern werden sogar aufeinander geschichtet. Das Dach des einen Hauses wird dann zum Vorplatz des anderen Hauses.
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Anreise nach Chinalug

Mit dem Auto
Für die 220 km von Baku nach Chinalug brauchst du mit dem Auto 4 Stunden. Weil das Dorf mitten im Großen Kaukasus liegt und es dort nicht viele Straßen gibt, muss das Gebirge umfahren werden, wenn man von Südwesten kommt. So dauert die Anfahrt aus Qäbälä (25 km Luftlinie) zum Beispiel mehr als 6 Stunden.

Mit dem Minibus
Derzeit stehen keine Informationen zur Verfügung.

Mit dem Flugzeug
Es gibt keinen Flughafen in der Nähe von Chinalug. Vom Flughafen Baku benötigst du mit dem Auto 4h 15min bis nach Chinalug.

Mit dem Zug
Es gibt keinen Zug, der in die Nähe von Chinalug fährt.

Gruppenreisen nach Chinalug
